Warum Ordnung für Hochsensible so wichtig ist
- Sarah Amtsberg
- 21. März
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. Nov.

Ordnung ist mehr als nur ein aufgeräumtes Zuhause. Für hochsensible Menschen bedeutet sie vor allem eins: Ruhe im Kopf und Entlastung im Herzen. Vielleicht geht es dir wie mir, du spürst, wenn zu viele Dinge herumliegen, und du kannst kaum abschalten, solange um dich herum visuelles Chaos herrscht. Aber warum ist das so?
Ordnung ist nicht gleich Ordnung, besonders für HSP
Als ich noch keine Kinder hatte, war mein Zuhause einigermaßen ordentlich, aber es gab auch Ecken, in denen sich Dinge stapelten. Das hat mich zwar gestört, aber nicht wirklich belastet. Erst als unser Sohn zur Welt kam, änderte sich das.
Überall lagen Spielsachen, nichts blieb länger als ein paar Stunden an seinem Platz und ich war plötzlich von der Unordnung genervt. Ich wollte Ordnung schaffen, hatte aber keine Ahnung wie. Die Kombination aus Reizüberflutung, Müdigkeit und dem Wunsch, alles richtig zu machen, brachte mich an meine Grenzen.
Später, in meiner Zeit als Tagesmutter, habe ich erlebt, wie gut mir klare Strukturen taten. Die Ordnung war nicht nur für die Sicherheit der kleinen Kinder wichtig, sie hat auch mir geholfen, innerlich ruhiger zu werden. Auch wenn ich es damals noch nicht wusste: Ich bin hochsensibel. Und mein Bedürfnis nach Ordnung war mehr als nur ein Wunsch, es war und ist eine Notwendigkeit.
So fühlt sich Unordnung für Hochsensible an
Unordnung bedeutet für mich und die meisten Hochsensiblen: Stress.
Ich persönlich sehe jedes Teil, das herumliegt. Ich speichere es unbewusst ab. Mein Kopf wird immer voller und mein Nervensystem ist dann irgendwann überlastet.
Wenn ich Feierabend habe, wünsche ich mir eine Umgebung, die mich nicht an Aufgaben erinnert. Denn freie Flächen helfen mir, meine Gedanken zu ordnen und mich kreativ zu entfalten.
Deshalb habe ich z. B. die Glastüren unseres Wohnzimmerschranks mit Milchglasfolie beklebt. Nicht, weil es unordentlich darin war, sondern weil ich selbst in der Ordnung zu viele Dinge auf einmal gesehen habe.
Der Unterschied zu "normalsensiblen" Menschen
Mein Mann zum Beispiel ist normalsensibel. Ihn stören Dinge, die herumliegen, viel weniger. Er registriert sie nicht mit der gleichen Intensität wie ich, daher lösen sie in ihm keine Unruhe aus. Für ihn ist Ordnung eher eine Frage der Ästhetik oder der Funktion, während es für mich ein emotionales Grundbedürfnis.
Ich glaube, genau hier liegt der größte Unterschied: Für Hochsensible ist Ordnung nicht nur „schön“ sie ist essenziell, um sich wohlzufühlen.
Ordnung als Energiequelle statt Energiefresser
Ordnung kann aber auch überfordernd sein, vor allem dann, wenn wir versuchen, sie perfekt zu machen. Ich habe diesen Fehler selbst gemacht. Ich wollte alles perfekt machen als Mutter, Hausfrau und Selbstständige und den Erwartungen anderer gerecht werden. Daran bin beinahe zerbrochen.
Heute weiß ich: Ordnung muss alltagstauglich sein. Sie darf flexibel sein. Sie muss zu meinem Leben und dem meiner Familie passen. Es ist in Ordnung, wenn mal etwas herumliegt, solange wir uns als Familie wohlfühlen und immer wieder in unseren Rhythmus zurückfinden.
Was ich meinen Kundinnen mitgebe
Ich habe viele Kundinnen begleitet, die von ihrer Unordnung überwältigt waren. Weil der Papierkram sich stapelte. Weil die Wäsche nicht mehr zu bewältigen war. Weil sie sich zu sehr geschämt haben, um noch Besuch einzuladen. Manche waren tief erschöpft und das nicht nur körperlich, sondern auch emotional.
Was ich ihnen immer wieder sage: Fang klein an. Eine Schublade. Eine Ecke. Ein Regal. Und: Fang dann an zu spüren, wie es dir damit geht.
Ordnung kann eine große Kraftquelle sein, wenn sie mit Liebe, statt mit Druck geschaffen wird.
Fazit: Hochsensibel & überfordert? Ordnung kann deine innere Ruhe stärken.
Du musst nicht perfekt sein aber du darfst lernen, dein Zuhause zu einem Ort zu machen, der dich unterstützt statt überfordert. Und wenn du das nicht allein schaffst, bist du herzlich eingeladen, dich von mir begleiten zu lassen.
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Bis bald!
Deine Sarah



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